Die Entwicklung arithmetischer Fähigkeiten spielt in unseren wissensbasierten Gesellschaften eine entscheidende Rolle. Sie bildet eine zentrale Grundlage für die Teilnahme des Einzelnen an wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Aktivitäten. Die Forschung hat gezeigt, dass die metakognitive Regulierung eine wichtige Rolle für das Rechnenlernen spielt. Metakognitive Regulierung bezieht sich auf eine Gruppe von selbstreflexiven und übergeordneten mentalen Aktivitäten, die andere mentale Aktivitäten, z. B. mentale Berechnungen, überwachen und kontrollieren. Während bei der Überwachung bewertet wird, wie gut diese mentalen Aktivitäten ausgeführt werden (z. B. Ich habe einen Rechenfehler gemacht), werden bei der Kontrolle die mentalen Aktivitäten angepasst, um die nachfolgende Leistung zu verbessern (z. B. Ich ändere meine Rechenstrategie). Es ist hinlänglich bekannt, dass sich Individuen in ihren metakognitiven Fähigkeiten erheblich unterscheiden und dass diese Unterschiede die gleichzeitigen und zukünftigen arithmetischen Leistungen beeinflussen. In diesem bilateralen Forschungsprojekt werden wir mit Hilfe von Verhaltens- und Neuroimaging-Methoden (Elektroenzephalographie, EEG) die Mechanismen untersuchen, die metakognitive Fähigkeiten im Zusammenhang mit dem Lösen und Lernen arithmetischer Probleme unterstützen. Kinder und Erwachsene werden an Quer- und Längsschnittstudien teilnehmen, um die Gehirnmechanismen zu untersuchen, die den Zusammenhang zwischen metakognitiven Fähigkeiten, Rechenleistungen und dem Erlernen des Rechnens unterstützen. Die Ergebnisse dieser Forschungsprojekte werden neue Erkenntnisse über die neurokognitiven Mechanismen der metakognitiven Regulierung und ihre Bedeutung für das Rechnen lernen liefern. Die gewonnenen Erkenntnisse werden für Wissenschaftler und Pädagogen, die im Bereich der Mathematik arbeiten, von großer Bedeutung und Interesse sein.
Informationen zum Projekt:
- Gefördert durch den Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF, I 6354-G) und die Forschungsgemeinschaft Flandern (FWO)
- Laufzeit: 31. August 2023 - 30. August 2027
Projektteam Graz:
Shiva Taghizadeh | +43 316 380 - 3898 online.uni-graz.at/kfu_online/wbForschungsportal.cbShowPortal?pPersonNr=135969 |
| online.uni-graz.at/kfu_online/wbForschungsportal.cbShowPortal?pPersonNr=102372 |
| +43 316 380 - 5054 |
Projektteam Leuven (Katholieke Universiteit Leuven, Belgien):
| |
| |
Eveline Jacobs | |
Ausgewählte Publikationen:
- Vogel, S. E., & De Smedt, B. (2021). Developmental brain dynamics of numerical and arithmetic abilities. Npj Science of Learning, 6(1), Article 1. https://doi.org/10.1038/s41539-021-00099-3
- Bellon, E., Fias, W., & De Smedt, B. (2019). More than number sense: The additional role of executive functions and metacognition in arithmetic. Journal of Experimental Child Psychology, 182, 38–60. https://doi.org/10.1016/j.jecp.2019.01.012
- Bellon, E., Fias, W., Ansari, D., & De Smedt, B. (2020). The neural basis of metacognitive monitoring during arithmetic in the developing brain. Human Brain Mapping, 41(16), 4562–4573. https://doi.org/10.1002/hbm.25142
- Voodla, A., & Uusberg, A. (2021). Do performance-monitoring related cortical potentials mediate fluency and difficulty effects on decision confidence? Neuropsychologia, 155, 107822. https://doi.org/10.1016/j.neuropsychologia.2021.107822